Unterwegs im Königreich des Kondors
Anspruchsvolle Trekkingreise mit liebevoll konzipierter Route für Abenteurer
Termine & Preise
Bitte wählen Sie Ihre Wunschreise aus
Informationen zu Ihrer Reise
Auf einsamen Pfaden führt Sie diese Trekkingreise zu den wahren Geheimtipps des Landes, von den Anden bis hin zur traumhaft schönen Seenregion. Sie lernen das authentische Chile fernab der Besucherströme kennen und begegnen den herzlichen Chilenen auf Augenhöhe – ob beim Matetrinken oder bei einer Fahrt im öffentlichen Bus.
Wandern in den Anden: Condor Circuit und Vulkanbesteigung
Während des Trekkings auf dem Condor Circuit gelangen Sie tief in die einmalige Bergwelt der Anden. Die noch weitgehend unbekannte Route führt Sie durch abwechslungsreiche Landschaft zum „Großen Geköpften“, dem Descabezado Grande (3953 m). Vom Gipfel überblicken Sie das gewaltige Königreich des Kondors. Nach dem Abstieg werden Sie mit einem wohltuenden Bad in heißen Quellen belohnt.
Unbekannte Pfade im chilenischen Seengebiet
Ausgedehnte Araukarienwälder, schneebedeckte Vulkane und azurblaue Seen prägen die Bilderbuchlandschaft der chilenischen Seenregion. Östlich von Temuco erstreckt sich rund um den Vulkan Sollipulli (2282 m) eine der eindrucksvollsten Landschaften Chiles. Der Aufstieg zum Kraterrand ermöglicht Ihnen einen Blick in die riesige, vergletscherte Caldera. Das anschließende 3-tägige Trekking zu den heißen Quellen von Callao führt Sie über eine Traverse zwischen zwei malerischen Seen vorbei an majestätischen Vulkanen und kleinen, von der Außenwelt abgeschnittenen Dörfern.
Vervollständigen Sie Ihre Chile Reise mit einem Anschlussprogramm im berühmten Torres-del-Paine-Nationalpark in Patagonien.
Höhepunkte
- Vulkan Sollipuli – Andentrekking abseits der Touristenrouten mit spektakulärer Vulkanbesteigung
- Condor Circuit – 6 Tage Trekking in den Zentralanden mit Besteigung des Descabezado Grande
- Urige Thermen und einsame Bergdörfer in Chiles malerischem Seengebiet
Das Besondere dieser Reise
- Sport und Genuss Hand in Hand: am Abend nach dem Trekking die Waden in heißen Quellen entspannen
Verlauf Ihrer Reise
1. Tag: Santiago de Chile
Individuelle Anreise nach Santiago de Chile. Gemeinsam mit Ihrer Reiseleitung besuchen Sie den berühmten Fischmarkt Mercado Central und entdecken die Plaza de Armas mit ihrer schönen Kirche und den typischen Straßenmalern. Am Nachmittag haben Sie Zeit für eigene Erkundungen. Übernachtung im Hotel.
2. Tag: Santiago – Talca 1×(F/A)
Fahrt nach Talca, wo Sie von Ihrer lokalen Reiseleitung begrüßt werden. Die mediterrane Stadt ist bekannt für ihren Obst- und Weinanbau. Optional können Sie eines der nahegelegenen Weingüter besichtigen (Zusatzkosten: ca. 40 €, vor Ort buchbar) oder Sie entspannen am hoteleigenen Pool. Am Abend besprechen Sie gemeinsam die bevorstehende Condor-Circuit-Tour. Übernachtung im Hotel.
3. Tag: Condor Circuit: auf in die Einsamkeit der Berge 1×(F/M/A)
Transfer zum Busbahnhof. Fahrt mit dem öffentlichem Bus nach Vilches, wo Sie bereits ein Cowboy mit seinen Pferden erwartet. Nach dem Verladen der Rucksäcke auf die Pferderücken starten Sie die Wanderung. Am frühen Nachmittag erreichen Sie die Aussichtsplattform am Valle del Venado auf 1800 m, wo Sie zum ersten Mal Ihr Ziel, den Descabezado Grande, direkt vor Augen haben. Nach dem Abstieg ins Tal folgen Sie einige Kilometer dem Flusslauf, bevor Sie Ihre Zelte aufschlagen. Übernachtung im Zelt. (Gehzeit ca. 8h, 750 m↑ 800↓).
4. Tag: Condor Circuit: Gemächlicher Einstieg 1×(F/M/A)
Heute steht die kürzeste Trekkingetappe auf dem Programm. Ihr Tagesziel sind die heißen Quellen auf 1900 m Höhe am Fuße des mächtigen Vulkans. Zweimal überqueren Sie unterwegs den Fluss. Am Nachmittag haben Sie ausgiebig Zeit, um in den heißen Quellen zu entspannen. Übernachtung im Zelt. (Gehzeit ca. 6h, 750 m↑, 50↓).
5. Tag: Descabezado Grande – Gipfeltag 1×(F/M/A)
Ihr Tag beginnt noch vor den ersten Sonnenstrahlen mit dem Gipfelaufstieg. Mit jedem bewältigten Höhenmeter wird die Aussicht atemberaubender. Nach dem ca. 9-stündigen Aufstieg erreichen Sie den Gipfel und werden mit einem einmaligen Rundumblick belohnt. Nach der verdienten Rast treten Sie den Rückweg an. Am Abend können Sie erneut in den heißen Quellen entspannen. Übernachtung im Zelt. (Gehzeit ca. 12h, 2000 m↑↓).
6. Tag: Condor Circuit: Laguna Manantial Pelado 1×(F/M/A)
Heute erwartet Sie eine der längsten, aber auch schönsten Etappen. Über Lavaasche geht es hinauf auf 2300 m bis zur Laguna Manantial Pelado. Über ihr thront der gleichnamige Berg mit seinen 3046 m. Nach einer Pause geht es hinab ins langgezogene Tal, bis Sie auf 1600 m einen märchenhaften Wald erreichen. Übernachtung im Zelt. (Gehzeit ca. 9h, 750m↑, 1000m↓).
7. Tag: Condor Circuit: hoch hinaus 1×(F/M/A)
Gleich zu Beginn steht Ihnen ein Aufstieg von 700 m bevor, um auf das Hochplateau Guamparo zu gelangen. Am Ende der langen Ebene zieht Sie eine gigantische Felswand in ihren Bann. Übernachtung im Zelt. (Gehzeit ca. 7h, 650m↑, 600m↓).
8. Tag: Zurück in die Zivilisation 1×(F/M/A)
Am Morgen geht es wieder bergauf. Nach 500 Höhenmetern stehen Sie auf dem Enladrillado, einer mysteriösen Plattform, die auch als UFO-Landeplatz bekannt ist. Genießen Sie die tolle Aussicht auf den Descabezado Grande und die zurückgelegte Strecke. Auf dem Rückweg sehen Sie die Laguna del Alto von oben. Transfer zurück nach Talca. Übernachtung im Hotel. (Gehzeit ca. 8h, 600m↑, 1100m↓).
9. Tag: Talca – Melipeuco 1×F
Transfer zum Busbahnhof. Mit dem öffentlichen Bus fahren Sie nach Temuco und ein privater Transfer bringt Sie nach Melipeuco im Herzen des Seengebietes nahe dem Conguillio-Nationalpark. Übernachtung im Hotel. (Fahrzeit ca. 8h).
10. Tag: Wanderung im Conguillio-Nationalpark 1×F
Der heutige Tag führt Sie in den Conguillio-Nationalpark. Sie unternehmen eine Wanderung durch den für diese Region typischen Mischwald (Bambus, Südbuchen und Araukarien). Unterwegs bietet sich Ihnen ein herrlicher Ausblick auf den Vulkan Llaima. Übernachtung wie am Vortag. (Gehzeit ca. 4h).
11. Tag: Vulkan Sollipulli: vergletscherte Caldera 1×F
Der Sollipulli gilt als ein schlafender, jedoch nicht erloschener Vulkan. Nach dem Aufstieg bis zum Kraterrand werfen Sie einen Blick auf die vollständig vergletscherte Caldera. Lassen Sie den atemberaubenden Weitblick auf die umliegenden, mit Schnee bedeckten Vulkane auf sich wirken. Abstieg auf dem gleichen Weg. Übernachtung wie am Vortag. (Gehzeit ca. 7h, 1000 m↑↓).
12. Tag: Fahrt nach Puerto Varas 1×F
Ein längerer Fahrtag durch die traumhafte Landschaft der chilenischen Schweiz bis nach Puerto Varas steht heute an. Unternehmen Sie doch einen Bummel durch das idyllische Städtchen am Ufer des Lago Llanquihue. Übernachtung im Hotel. (Fahrzeit ca. 6h).
13. Tag: Trekking zu den Termas de Callao 1×(F/M (LB)/A)
Mit dem öffentlichen Bus fahren Sie in das Dorf Petrohue am Ufer des Allerheiligensees. Eine Bootsfahrt bringt Sie zum Startpunkt Ihres 3-tägigen Trekkings. Vom Wasser aus genießen Sie malerische Ausblicke auf den schneebedeckten Vulkan Osorno. Durch unberührte Natur und entlang eines Flusstals wandern Sie zu den heißen Quellen von Callao, wo Sie am Abend entspannen können. Übernachtung in einer einfachen Berghütte im MBZ. (Fahrzeit ca. 2h, Gehzeit ca. 4-5h, 250 m↑).
14. Tag: Auf einsamen Pfaden durch die Anden 1×(F/M (LB)/A)
Auf teils abenteuerlichen Wegen wandern Sie dem nächsten Ziel entgegen: die Lagune Quetros. Immer wieder eröffnen sich Ihnen herrliche Blicke auf den Puntiagudo-Vulkan. Mit seiner spitzen Kuppe überragt er das Tal und zählt zu den spektakulärsten Vulkangipfeln der Anden. Sie erreichen schließlich die malerisch gelegene Lagune Quetros, wo sich Ihr Zeltcamp befindet. Übernachtung im Zelt. (Gehzeit ca. 4h, 400 m↑).
15. Tag: Trekking Termas de Callao – Puerto Varas 1×(F/M (LB))
Die heutige Wanderung vorbei an glasklaren Bächen und undurchdringlichen Wäldern bringt Sie zurück in die Zivilisation. Genießen Sie noch einmal die Stille der Natur, bevor Sie den Lago Rupanco mit dem Boot überqueren. Die anschließende Fahrt bringt Sie zurück nach Puerto Varas. Übernachtung im Hotel. (Gehzeit ca. 2h, 650 m↓, Fahrzeit ca. 2h).
16. Tag: Abreise 1×F
Transfer zum Flughafen in Puerto Montt und individuelle Weiterreise. Als Verlängerungsprogramm an diese Chile Reise empfehlen wir Ihnen den Nationalpark Torres del Paine in Patagonien.
(F) = Frühstück, (M) = Mittagessen, (L) = Lunchpaket, (A) = Abendessen
Leistungen zu Ihrer Reise
Enthaltene Leistungen
- wechselnde Deutsch sprechende Reiseleitung
- alle Fahrten in privaten Fahrzeugen und öffentlichen Bussen
- Lastentiere während des Condor-Circuit-Trekkings
- alle Eintritte laut Programm
- 8 Ü: Hotel im DZ
- 6 Ü: Zelt
- 1 Ü: Hütte im MBZ
- Mahlzeiten: 15×F, 6×M, 3×M (LB), 9×A
Nicht in den Leistungen enthalten
- ggf. erforderliche PCR- oder Antigen-Schnelltests
- An-/Abreise
- nicht genannte Mahlzeiten und Getränke
- optionale Ausflüge und Aktivitäten
- Trinkgelder
- Persönliches
Hinweise & Zusatzinformationen zu Ihrer Reise
Hinweise
Mindestteilnehmerzahl: 4, bei Nichterreichen Absage durch den Veranstalter bis 28 Tage vor Abreise möglich
Das Erreichen der Gipfel kann durch ungünstige klimatische Bedingungen (starker Wind, Nebel, Dauerregen, Schneefall) und andere widrige Umstände sowohl erheblich erschwert werden, als auch im Extremfall unmöglich sein. Der verantwortliche Reiseleiter/Bergführer ist in dem Fall berechtigt, die weitere Besteigung zum Schutz von Gesundheit und Leben aller Beteiligten abzubrechen. Etwaige Regressansprüche bestehen in solch einem Fall nicht.
Die Fahrten mit dem öffentlichen Bus sind unbegleitet.
Anforderungen
Trittsicherheit, eine gute Kondition, körperliche Fitness, Teamgeist und Bereitschaft zum Komfortverzicht sind wichtige Voraussetzungen für diese Reise.
Karte Ihrer Reise
Chile – Das Königreich des Kondors
Vor 14 Jahren unternahmen wir eine Reise von Punta Arenas ganz im Süden Chiles bis nach Santiago, immer im Wechsel von Chile nach Argentinien und zurück. Trotz des wechselhaften Wetters gerade ganz im Süden wünschte ich mir eine erneute Reise in das Gebiet. Da wir damals durch das komplette Abfahren der Reiseroute einen ersten Eindruck von dieser Gegend bekamen, sollten sich diesmal die reinen Fahrstrecken auf das Notwendigste beschränken. Durch Zufall fiel mein Blick im Internet bei DIAMIR auf die Reise „Unterwegs im Königreich des Kondors“. In der ersten Woche stand ein Trekking in einer total einsamen Gegend mit Besteigung des Descabezado Grande mit 3935 m auf dem Programm. Danach sollte es in das chilenische Seengebiet mit zwei Wandertagen und einem Rafting in der Nähe des Vulkans Osorno gehen. Per Inlandsflug nach Punta Arenas endete die Tour mit einem 4-tägigen Trekking im Torres-del-Paine-Nationalpark. Preis und Reiseziel passten, so dass wir die Pioniertour im Februar/März 2015 buchten.
Neu an der Reise war das Konzept, keinen durchgehenden Reiseleiter für die Gruppe zu stellen, sondern in den Gebieten der jeweiligen Schwerpunkte unterschiedliche, deutschsprachige Guides zu haben. Das Prinzip, dass wir während unserer Aufenthalte betreut wurden und während der Transporte „nur“ als Gruppe unterwegs waren, ging gut auf. Für eventuelle Probleme gab es auch noch ein „Notfallhandy“. Die jeweiligen Reiseleiter am Descabezado Grande, im Seengebiet und im Torres del Paine NP kannten sich in ihrem Gebiet bestens aus und waren mit viel Enthusiasmus bei der Sache. Durch ihre Gebietskenntnisse versuchten sie, uns so viel wie irgendwie möglich von ihrer Heimat näher zu bringen. Die Strecken von Santiago nach Talca, von Talca nach Curacautin, von Curacautin nach Puerto Varas, von Punta Arenas in den Torres del Paine NP und zurück wurden mit dem öffentlichen Bus zurückgelegt. Dieses ist problemlos möglich. Das Straßennetz in Chile ist gut ausgebaut und wir kamen meist pünktlich am Ziel an. Allerdings fährt man über Autobahnen und sieht von der Landschaft daher verhältnismäßig wenig. Fotostopps gibt es logischerweise überhaupt nicht. Die Strecke von Puerto Varas (bzw. richtiger von Puerto Montt) nach Punta Arenas legten wir per Inlandsflug zurück.
Das Trekking am Descabezado Grande war ein tolles Erlebnis. Unser Reiseleiter Frank bietet als einziger vor Ort diese Tour an. Grundsätzlich könnte man die Strecke auch noch um einige Tage verlängern. Da man in einer sehr einsamen Gegend unterwegs ist, muss die komplette Ausrüstung (Zelt, Schlafsack, Isomatte, Wechselwäsche, Kochausrüstung, Verpflegung) mitgenommen werden. Es gibt unterwegs keine Hütten. Auch die Campgrounds sind bis auf wenige Ausnahmen sehr einfach. So gibt es häufig keine Toiletten (der nächste große Stein ist meistens nicht weit entfernt). Zum Waschen geht man an den nahe gelegenen Bach. Ein Tisch mit Bänken ist die Ausnahme. Die Ausrüstung wird zum Glück von Pferden, die von einem Cowboy begleitet werden, transportiert, so dass man selber nur seinen Tagesrucksack tragen muss. Unter diesen Bedingungen ist klar, dass die Verpflegung einfach gehalten ist. Trotzdem gab es mehr als ausreichend Frühstück, ein Picknick als Mittagessen und ein Abendessen. Und wir hatten die Möglichkeit, ein paar persönliche Getränke (Rotwein) im Gruppengepäck unterzubringen. Frank verleiht im übrigen Schlafsack, Isomatte, Steigeisen, Gamaschen und Stöcke. Die Wahrscheinlichkeit, dass man Steigeisen benötigt, ist relativ groß. Die Vulkanasche und Restschnee im Gipfelbereich können die ganze Wandersaison über gefroren sein, so dass man ohne Steigeisen kurz vor dem Gipfel nicht weiterkommt. Wir waren relativ spät im Sommer unterwegs und konnten so gerade auf die Steigeisen, die wir aber im Rucksack hatten, verzichten. Da man bis auf die Stöcke diese Ausrüstungsgegenstände nur hier benötigt, ist zu überlegen, auf das Angebot einzugehen und so auf relativ viel Gepäck beim Flug zu verzichten. Laut Ausschreibung im Katalog ist die Umrundung des Vulkans ein anspruchsvolles Trekking. Dem kann ich nur zustimmen. Gerade der Gipfeltag mit 2000 Höhenmetern rauf und runter und der nachfolgende Tag mit ca. 21 km und 750 Höhenmetern rauf und 1000 m runter in feinster Vulkanasche sind sehr anstrengend. Belohnt wird das Ganze durch eine fantastische Landschaft. Mit dem Wetter hatten wir Glück. Obwohl der Wetterbericht überraschenderweise eine Regenwahrscheinlichkeit von 50% gemeldet hatte, fiel kein Regen. Am zweiten Tag war es allerdings extrem windig. Durch die feine Vulkanasche wurde die Sicht in einigen Phasen sehr eingetrübt. Wir trafen einige Wanderer, die an diesem Tag die Besteigung des Descabezado Grande geplant hatten und aufgrund dieser Wetterlage abbrechen mussten. Bei unserer Besteigung am nächsten Tag hatten wir Glück und es war windstill und sonnig. Alle Teilnehmer unserer kleinen Gruppe (6 Personen) erreichten den Gipfel in der vorgesehenen Zeit. Für mich war der dann folgende Tag der landschaftlich schönste der Tour. Die Vulkanlandschaft mit extrem viel Asche war besonders beeindruckend. Bis auf den letzten Tag waren wir fast die ganze Zeit mehr oder weniger alleine unterwegs. Der letzte Campground war relativ einfach erreichbar und für dieses Gebiet gut ausgestattet. Viele Chilenen nutzten das letzte Ferienwochenende für einen abschließenden Ausflug, so dass dieser komplett voll war. Aber es war schön zu sehen, wie viele junge Chilenen in der Natur unterwegs sind.
Nächstes Highlight war das Gebiet um den Lonquimay Vulkan. Sergio, Mitbesitzer der Lodge, versuchte uns so viel von der Gegend zu zeigen wie irgendwie ging und erweiterte das geplante Programm um einiges. Die Gegend und die Wanderungen unterschieden sich z.T. sehr von der ersten Woche. Im Nationalpark Conguillio unternahmen wir am ersten Tag mehrere Kurzwanderungen. Die vielen Araukarien- und Südbuchenwälder waren für unsere Augen inzwischen ganz ungewohnt aber sehr schön anzusehen. Am zweiten Tag ging es in das Gebiet des Lonquimay Vulkans. Die Tageswanderung startete zunächst wieder in Vulkanasche, endete aber im Wald. Während unseres Aufenthaltes brach in der ersten Nacht der Vulkan Villarrica aus. Da die Entfernung von unserer Unterkunft zum Vulkan relativ nah war (ca. 150 – 200 km Luftlinie), schlug Sergio vor, am Abend in diese Richtung zu fahren um evtl. einen weiteren Ausbruch zu beobachten. Die Gruppe entschloss sich sehr schnell dafür, doch leider spielte der Villarrica nicht mit. Nach dem ersten spektakulären Ausbruch hat er sich anscheinend wieder beruhigt.
Nächste Zwischenstation war Puerto Varas. Hauptgrund für den Aufenthalt war sicherlich der Inlandsflug von Puerto Montt nach Punta Arenas. Damit aber nicht zu viele Transporttage in Folge auf dem Programm stehen, gab es dort ein Rafting am Fuße des Vulkans Osorno. Laut Reiseführer und Internet soll das Rafting anspruchsvoll sein. Wir alle hatten uns diesbezüglich so unsere Gedanken gemacht. Da aber der Wasserstand aufgrund des in diesem Jahr recht trockenen Sommers in Chile nicht so hoch war, hielten sich die Schwierigkeiten in Grenzen. Mir hat das Ganze daher viel Spaß gemacht. Die ganze Aktion wurde sehr professionell durchgeführt. Ein Fotograf begleitete uns mit einem Kajak. Diese z.T. sehr spektakulären Fotos konnte man am Ende der Tour für einen vernünftigen Preis erwerben. Bei schönem Wetter und tollen Ausblicken auf den Vulkan Osorno konnte man erkennen, dass wir in einer sehr schönen Gegend unterwegs waren. Hier noch weitere Wanderungen zu unternehmen, hätte sicherlich auch noch Spaß gemacht.
Der letzte Höhepunkt der Reise sollte das viertägige Hüttentrekking im Torres-del-Paine-Nationalpark werden. Vor 14 Jahren stellten wir schon fest, dass es dort wettertechnisch sehr schwierig werden kann. Vier Jahreszeiten an einem Tag sind nicht nur durchaus möglich, sondern wahrscheinlich. Leider regnete es bei uns an den ersten drei Tagen. Morgens und abends zeigte sich das Wetter so gut, dass man die Schönheit der Landschaft erkennen konnte. Während der Wanderungen regnete und stürmte (teilweise mit Böen von 90 Stundenkilometern) es aber fast durchgängig. So reduzierten wir unser Programm auf die notwendigen Hüttenwechsel, weitere Ausflüge strichen wir. Am letzten Tag beim Ausflug zum Lago Grey und bei der Fahrt mit dem Katamaran über den Lake Pehoe gab das Wetter aber noch mal alles und wir hatten fantastische Ausblicke auf die Berge und Gletscher, so dass wir wussten, warum wir dieses Gebiet nochmals sehen wollten. Die Ruhe, die wir in der ersten Trekkingwoche erlebt hatten, war hier allerdings nicht zu finden. Der Nationalpark ist inzwischen sehr gut besucht. Die Hütten waren trotz extrem hoher Preise komplett ausgebucht. Auch die Campingplätze schienen voll zu sein. Wobei ich aufgrund der erlebten Wetterkapriolen Camping auch nicht empfehlen kann. Im schlimmsten Fall packt man morgens ein klatschnasses Zelt ein, läuft den ganzen Tag durch Regen und baut abends ein klatschnasses Zelt, das auch nicht mehr trocken wird, wieder auf. Und dann kann es passieren, dass das Zelt inklusive Zeltbesitzer wegfliegt (soll im dritten Camp vorgekommen sein). In den Hütten musste das Abendessen und Frühstück dann z.T. auch im Zweischichtbetrieb eingenommen werden. In dieser Zeit konnte man sich eigentlich nur im Mehrbettzimmer aufhalten, da sich die Terrassen aufgrund des Wetters nicht anboten. Die Hüttenübernachtungen waren so gebucht, dass wir keinen Schlafsack benötigten. Jeder musste nur Wechselwäsche für die 4 Tage und das Lunchpaket mit Wasser tragen.
In Punta Arenas blieb uns noch ein halber Tag Zeit. Wir nutzten die Gelegenheit, Pinguine zu beobachten. Früher war der Seno Otway Sound ein beliebter Punkt. Laut Aussage unserer Reiseleiterin sind dort allerdings aufgrund von Minen die Pinguine nicht mehr oder nur noch in geringer Anzahl anwesend. Sie empfahl uns den Ausflug zur Isla Magdalena und stand uns auch bei der Buchung helfend zur Seite. Dort sollen sich zwischen 150.000 und 400.000 Pinguine aufhalten. Wir haben sie nicht gezählt, doch es waren schier unendlich viele. Der Ausflug hat sich auf jeden Fall gelohnt. Für den Weg vom Hostal zur Anlegestelle des Bootes benötigt man aber zu Fuß ca. 90 Minuten und nicht wie von den Hostalangestellten angegeben 40 Minuten. So endete unsere Trekkingreise noch mit einer sehr schnellen Kurzwanderung zum Bootsanleger.
Untergebracht waren wir außerhalb der Trekkings in Hostals und nicht in großen Hotels, was mir ebenso lieb ist. Die Lage in Santiago, Puerto Varas, Puerto Natales und Punta Arenas war jeweils zentral, so dass man zu Fuß in die Stadt gehen konnte. In Talca (Casa Chueca) und in Curacautin (Suizandina) lagen die Hostals allerdings etwas außerhalb. Beide waren sehr familiär geführt und schön eingerichtet. Das Casa Chueca hat nur ein vegetarisches Restaurant. Man kann allerdings auch rechtzeitig (vor dem Trekking) ein Asado bestellen. Dafür hat uns Sergio im Suizandina mit einem fantastischen Asado verwöhnt. Das Essen war bei den beiden mehrtägigen Trekkings inkludiert. Am Descabezado Grande waren die Mahlzeiten aufgrund der Transport- und nicht vorhandenen Kühlmöglichkeiten einfach, aber völlig ausreichend und sättigend. Im Torres del Paine NP fühlte man sich ein wenig in Kantinen versetzt. An den anderen Abenden konnte man in den jeweiligen Orten essen gehen. Das hatte den Vorteil, dass man essen konnte, was einem gerade gefiel. Unsere Gruppe verstand sich gut und so gingen wir fast immer gemeinsam aus.
Wir haben eine tolle Reise erlebt, auch wenn das Wetter im Torres-del-Paine-Nationalpark nicht so gut war. Ich kann die Reise nur weiterempfehlen.