Verborgenes Swanetien – Wanderparadies im Kaukasus
Die schönsten Etappen in einer der ursprünglichsten Regionen Georgiens und alles ohne Zeltübernachtungen
2680 EUR
- Inklusive Flüge
- 4-12 Teilnehmer
- 14 Tage
- Schwierigkeit:
- Veranstallter:
Termine & Preise
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Informationen zu Ihrer Reise
Eine Reise nach Georgien gleicht einem Trip in die Vergangenheit, bei dem man die letzten großen Abenteuer Transkaukasiens erleben kann.
Swanetien – schönstes Hochgebirgstal Georgiens
Insbesondere im verborgenen Swanetien, der ursprünglichsten und bizarrsten Region Georgiens, werden Sie ein spannendes und zugleich anspruchsvolles Trekking bestreiten und dabei stets in urigen Gästehäusern in kleinen Gebirgsdörfern nächtigen. Ob im Angesicht der legendären Ushba (4700 m) oder zu Füßen des Schchara (5068 m) – während der Wanderungen zwischen Swanen-Dörfern mit Wehrtürmen und Trutzburgen, die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählen, werden die Gipfel des Zentralkaukasus Sie begeistern!
Darf es noch etwas Kultur und Georgischer Wein als Nachschlag sein?
Nach „rauen“ Tagen im Gebirge runden Sie die Reise kulturell mit Besuchen in Klöstern, Kirchen und den Weinanbaustätten in Kachetien ab und nehmen ein Stück Vergangenheit mit nach Hause. Wer noch etwas mehr Zeit mitbringt, kann sich auch noch der Kultur und dem schmackhaften Wein im Anschlussprogramm widmen.
Höhepunkte
- Swanetiens schönste Trekkingetappen mit Tagesgepäck
- Tradition und Lebensart eines legendären Bergvolkes
- Großartige grusinische Gastfreundschaft
- Einmal im Gletscherbruch der legendären Ushba stehen!
- Ausführliche Stadtbesichtigung der Hauptstadt Tiflis
Das Besondere dieser Reise
- Neun Tage wandern von Bergdorf zu Bergdorf
- Trekking mit Gästehaus-Übernachtungen
Verlauf Ihrer Reise
1. Tag: Anreise
Flug nach Tiflis. Ankunft gegen Abend und Transfer in die Stadt. Übernachtung im Hotel. (Gegebenenfalls Ankunft am frühen Morgen des Folgetages – je nach Flugverbindung).
2. Tag: Tiflis – Zugdidi – Betscho 1×(F/M/A)
Morgens Transfer zum Bahnhof und Zugfahrt zur Stadt Zugdidi. Abholung vom Zug und Fahrt zum Mittagessen in die Stadt, wo feine megrelische Kost kredenzt wird! Nun beginnt der aufregendste Teil Ihrer Reise. Sie fahren hinauf nach Swanetien in den hohen Kaukasus. Diese Bergregion Georgiens ist diejenige mit den höchsten Bergen und Gletschern und den ungewöhnlichsten Traditionen. Am späten Nachmittag Ankunft im Dorf Betscho direkt unterhalb der Ushba. Übernachtung im Gästehaus.
3. Tag: Betscho – Etseri – Betscho 1×(F/M (LB)/A)
Kurze Fahrt von Betscho nach Etseri. Ihre erste Etappe beginnt. Zunächst geht es durch ein Waldgebiet, doch nach ca. 2h wird es lichter und ein steiler Anstieg beginnt. Der Mazeri-Pass (2400 m) ist erreicht. Eine fantastische Aussicht bietet sich Ihnen. Über Wiesen, durch Wälder und vorbei an Hirtenhäusern erreichen Sie den Gebirgsfluss Dolra und schließlich wieder das Dorf Betscho. Übernachtung wie am Vortag. (Gehzeit 6-7h, 1200 m↑, 975 m↓, 15 km).
4. Tag: Wanderung zum Gletscher der Ushba (2200 m) 1×(F/M (LB)/A)
Die heutige Wanderung zum Fuße der Ushba beginnt am Gästehaus. Die Wanderung geht direkt bis in den Gletscherbruch der Ushba (2200 m). Sie kommen an wildromantischen Gebirgsbächen und etlichen Wasserfällen vorbei. Kaukasus-Azaleen säumen den Weg. Auf dem Gletscher vor den zwei Türmen der Ushba zu stehen, ist ein überwältigendes Erlebnis. Die Welt aus Schnee, Eis und zermalmten Gesteinsschutt ist bizarr und furchterregend zugleich. Übernachtung wie am Vortag. (Gehzeit ca. 6-7h, 1100 m↑↓, 12 km).
5. Tag: Wanderung von Betscho nach Mestia 1×(F/M (LB)/A)
Der heutige Tag ist ein sehr anstrengender. Die Wanderung von Betscho bis oberhalb von Mestia zählt zu den Königsetappen im südlichen Kaukasus. Es geht direkt unterhalb der Ushba vorbei. Der höchste Punkt der Tour ist der Guli-Pass (3000 m). Nach einem guten Stück Abstieg werden Sie von Geländefahrzeugen abgeholt und fahren über Pisten hinunter nach Mestia. Übernachtung im Gästehaus. (Gehzeit ca. 7-8h, 1680 m↑, 800 m↓, 16 km).
6. Tag: Trekking nach Mulachi 1×(F/M (LB)/A)
Heute geht es zum Gebirgsdorf Mulachi. Der Pfad schlängelt sich stetig bergauf und Sie passieren wundervolle Täler mit herrlichen Blumenwiesen. Unterwegs haben Sie einen herrlichen Blick auf den Tschaladi-Gletscher sowie auf Mestia, mit seinen vielen Wehrturmanlagen. Übernachtung im Gästehaus. (Gehtzeit 4-5h, 500 m↑, 350 m↓, 14 km).
7. Tag: Trekking nach Adischi 1×(F/M (LB)/A)
Mulachi mit seinen swanetischen Wehrtürmen gehört zu den schönsten Siedlungen dieser Gegend. Von hier starten Sie eine landschaftlich reizvolle Trekkingtour nach Adishi. Der dominierende Blickfang des Tages ist der vergletscherte Gipfel des Berges Tetnuldi (4858 m). Im Ort wohnen nur sechs Familien. Ihre Gastgeber können Ihnen hier nur eingeschränkten Komfort bieten, dafür ist es ein Ort der Stille und Abgeschiedenheit. Übernachtung im Gästehaus. (Gehzeit ca. 5-6h, 1070 m↑, 530 m↓, 13 km).
8. Tag: Trekking nach Iprari 1×(F/M (LB)/A)
Die heutige Etappe führt Sie ins kleine Bergdorf Iprari. Über den Chkhuntieri-Pass (2700 m) folgen Sie dem Pfad in Serpentinen, gesäumt von Rhododendronbüschen, nach Iprari. Unterwegs passieren Sie das verlassene Dorf Kalde. Übernachtung im Gästehaus. (Gehzeit ca. 6-7h, 760 m↑, 950 m↓, 17 km).
9. Tag: Trekking nach Ushguli 1×(F/M (LB)/A)
Ihr Tagesziel ist Ushguli, eine der ältesten Siedlungen in Swanetien. Auch Ushguli gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe und gilt als die höchste ganzjährig besiedelte Ortschaft Europas. Optional kann noch eine Wanderung bis zum Tamara-Turm unternommen werden. Übernachtung im Gästehaus. (Gehzeit ca. 4-5h, 770 m↑, 500 m↓ 15 km bzw. zum Tamara-Turm weitere 2h, 250 m↑↓, 4 km).
10. Tag: Tageswanderung Ushguli 1×(F/M (LB)/A)
Herrliche Tageswanderung entlang des Oberlaufs des Enguri zum Fuße der Schchara (5068 m), dem höchsten Berg Georgiens. Übernachtung wie am Vortag. (Gehzeit ca. 5-6h, 550 m↑↓, 19 km).
11. Tag: Ushguli – Berg Guro (2980 m) – Fahrt nach Lentechi 1×(F/M (LB)/A)
Die letzte Wanderetappe. Direkt vom Gästehaus beginnt die Wanderung zum Berg Guro (2980 m). Dieser Panoramagipfel ist besonders lohnenswert, denn er bietet Ihnen bei guten Sichtverhältnissen noch einmal die ganze Bandbreite der herausragenden Gipfel des zentralen Kaukasus: Schchara (5201 m), Dychtau (5204 m), Gistola (4860 m), Tednuldi (4858 m), Elbrus (5642 m), Ushba (4737 m) und viele mehr. Die Parade der ganz Großen! Später fahren Sie mit Geländewagen von Ushguli über den Sagaro-Pass (2600 m) zur Ortschaft Lentechi. Abendessen und Übernachtung in Lentechi im Gästehaus. (Gehzeit ca. 4-5h, 870 m↑↓, 9 km, Fahrzeit ca. 2h, 72 km).
12. Tag: Rückfahrt nach Tiflis 1×(F/M/A)
Rückfahrt nach Tiflis mit Ankunft am späten Nachmittag. Freizeit. Übernachtung im Hotel.
13. Tag: Stadtbesichtigung Tiflis 1×(F/A)
Heute steht ein Stadtrundgang durch die Hauptstadt Georgiens auf dem Programm. Die Tour beginnt mit der Besichtigung der Altstadt mit der Metechi-Kirche (13. Jh.) und dem Reiterstandbild des Stadtgründers Wachtang Gorgassali. Von hier haben Sie einen schönen Blick auf den Fluss Mtkwari (Kura), die Altstadt und die umliegenden Hügel. Es geht vorbei an den Schwefelbädern zur Narikala-Festung (4. Jh.), zur Synagoge und zur Sioni-Kathedrale, in der das Weinrebenkreuz der heiligen Missionarin Nino aufbewahrt wird. Die Antschischati-Kirche aus dem 6. Jh. ist die älteste Kirche der Stadt. Im Anschluss des gemeinsamen Rundgangs haben Sie noch Gelegenheit für eigene individuelle Erkundungen durch die Stadt. Abends Abschiedsessen in einem typisch georgischen Restaurant. Übernachtung wie am Vortag.
14. Tag: Heimreise 1×F
Transfer zum Flughafen und Heimflug oder Anschlussprogramm.
(F) = Frühstück, (M) = Mittagessen, (L) = Lunchpaket, (A) = Abendessen
Leistungen zu Ihrer Reise
Enthaltene Leistungen
- Linienflug ab/an Frankfurt nach Tiflis und zurück mit Turkish Airlines oder anderer Fluggesellschaft in Economy Class (nach Verfügbarkeit; Flugzuschlag möglich)
- Deutsch sprechende Reiseleitung
- alle Fahrten in privaten Fahrzeugen
- Zugticket Tiflis – Zugdidi im Großraum-Abteil in 2. Klasse
- 6 Ü: Gästehaus im DZ (Gemeinschaftsbad)
- 4 Ü: Gästehaus im DZ
- 3 Ü: Hotel im DZ
- Mahlzeiten: 13×F, 2×M, 9×M (LB), 12×A
Nicht in den Leistungen enthalten
- ggf. erforderliche PCR- oder Antigen-Schnelltests
- nicht genannte Mahlzeiten und Getränke
- optionale Ausflüge und Besichtigungen
- Snacks für die Wanderetappen
- Trinkgelder
- Persönliches
Hinweise & Zusatzinformationen zu Ihrer Reise
Hinweise
Mindestteilnehmerzahl: 4, bei Nichterreichen Absage durch den Veranstalter bis 28 Tage vor Abreise möglich
Unterkünfte und Einzelzimmer während des Trekkings
Einzelzimmer sind in den Unterkünften in Swanetien leider nur äußerst begrenzt verfügbar, sodass wir eine Reservierung dort nicht realisieren können und Zimmer mit getrennten Betten reservieren. Bei maximal 5 Nächten (Mulachi, Adischi, Iprari und evtl. Ushguli) können keine Einzelzimmer zur Verfügung gestellt werden. In Ushguli klappt es oft, aber eine Garantie kann nicht gegeben werden. Dort, wo es keine Einzelzimmer gibt, werden Männer und Frauen auf 2-Dreibett-Zimmer aufgeteilt.
Die Gästehäuser in den abgelegenen Tälern in Swanetien entsprechen, in Hinblick auf Sauberkeits- und Technikansprüche nicht den mitteleuropäischen Standards. Die Anlagen und Unterkünfte werden nach und nach ausgebaut und modernisiert, werden jedoch stets so sauber wie möglich gehalten. Wir empfehlen die Mitnahme von feuchten Hygienetüchern zur Reinigung der Anlagen und Hände. Dennoch sind die Unterkünfte und Schlafstätten mit viel Liebe für Sie hergerichtet.
Anforderungen
Trekking
Für die Reise sind Trittsicherheit und ausreichend Kondition für lange Tagesetappen sowie Aufgeschlossenheit gegenüber anderen Mentalitäten, Sitten und Gebräuchen. Das notwendige Hauptgepäck wird auf den Trekkingetappen mit Fahrzeugen transportiert und jeder Teilnehmer trägt nur seinen persönlichen Tagesrucksack.
Karte Ihrer Reise
Georgien – Wanderparadies Swanetien
Nach genau 30 Jahren bin ich wieder in Georgien. Damals privat, jetzt „DIAMIR“-organisiert, frage ich mich, was sich wohl alles verändert hat seitdem? Die politische Lage auf alle Fälle (leider nicht nur zum Guten).
Was aber geblieben ist: die grandiose Natur, die einzigartige Kultur und die tolle Gastfreundschaft! In den privat geführten Pensionen wird der Tisch gedeckt, dass wir es wohl nicht über die Pässe schaffen würden, wenn wir alles aufessen würden. Unsere Reiseleiterin Ekaterina führt uns mit viel Empathie und Wissen durch ein Land, dass vom Tourismus lebt und sich nach einem verlorenen Jahr auf jeden Gast freut. Auch wenn es das Wetter am Anfang nicht so gut mit uns meint, sind die Wanderungen von Dorf zu Dorf unbeschreiblich und geben einen wunderbaren Einblick in das Leben der stolzen Swanen!
Hoffentlich gelingt es, noch mehr Wehrtürme und Wohnhäuser vor dem Verfall zu bewahren.
Es wird bestimmt nicht wieder 30 Jahre dauern, bis ich dieses Land, wo sich Kultur und Natur auf so einzigartige Weise verbindet, wieder besuchen werde.
Euer Jens Liebscher
Hinter den sieben Bergen…
(Wandern in Swanetien, Susanne Albinger, GEOSWA-160619)
Natürlich gibt es hier keine Zwerge, aber ein bisschen fühlt es sich so an, als wäre man in einer Märchenwelt, weit weg vom normalen Leben. Nach Zugdidi, der letzten größeren Stadt, schlängelt sich die Straße entlang des Enguri Flusses durch grüne Berge Richtung Kaukasus. Wald, der sich rechts und links an die steilen Berghänge schmiegt. Der Enguri Staudamm, einer der höchsten Staudämme der Welt, legt noch beeindruckend Zeugnis ab von menschlicher Gegenwart. (Und ist zugleich eine Besonderheit, die der Völkerverständigung dient, da sich der Stausee auf georgischem Gebiet befindet, das Kraftwerk aber im benachbarten Abchasien – ein Staat, von dessen Existenz ich hier das erste Mal höre.)
Danach schraubt sich unser Minibus immer höher die schmalen Serpentinen hinauf, während tief unter uns der Fluss immer wilder und ungezähmter erscheint und riesige Felsbrocken in seinem Bett von der Kraft des Wassers erzählen. Eine Zeitlang säumen unzählige Bienenstöcke die Straße, die ab und zu Gesellschaft von einer kleinen Holzhütte haben, vor der ein Schild in ungelenker Schrift Honig zum Verkauf anpreist. Wolken hängen tief über den Berggipfeln und ein kurzer Regenschauer verstärkt die düstere Stimmung.
Und dann weitet sich das Tal plötzlich, der blaue Himmel strahlt über uns und links und rechts erstrecken sich Blumenwiesen in einer Blütenvielfalt, die unsere Wiesen traurig und öde aussehen lässt. Das muss Swanetien sein! Kühe gehen auf der Straße spazieren oder dösen gleich mitten auf der Fahrbahn. Hier wohl eine Selbstverständlichkeit, denn unser Fahrer fährt kommentarlos Slalom zwischen den Rinderviechern, ohne dass diese sich nur auch einen Millimeter bewegen. Die Straße wird teilweise holpriger, nicht asphaltiert und über kurze Strecken sogar schlammig. Wir bewegen uns nur noch im Schritttempo auf das kleine Dorf zu, dessen halb verfallene Steinhäuser am Horizont auftauchen.
An unserem fünften Wandertag übernachten wir im kleinen Dorf Adishi. In 2.100 Meter Höhe gelegen wurde es 1985 von mächtigen Lawinen zum größten Teil zerstört und die Bewohner in der Folge umgesiedelt. Mittlerweile sind einige Familien (genau sechs, wenn man den Reiseführern glauben darf) wieder zurückgekehrt und leben hier den Sommer über. Bei unserem Abstieg Richtung Dorf kann ich nur Ruinen und die mächtigen Wehrtürme erkennen und frage mich schon, in welchem der halb verfallenen Steinbauten wir wohl unser Nachtlager aufschlagen werden. Aber beim Gang durch die engen Gassen erkennt man immer wieder neuere Bauten, die sich zwischen die alten Steinhäuser quetschen. Die Haupteinnahmequelle sind hier wohl die Touristen, denn an jedem der Neubauten hängt ein Schild mit „Guesthouse“ oder „Hotel“.
Es ist eine eigenartige Mischung, die sich einem beim Rundgang durch die kleine Ansammlung von Häusern präsentiert: alte Steinmauern, von Büschen und Blumen überwuchert, halb verfallen. Eine Kiefer hat es sich auf einem der alten Wehrtürme gemütlich gemacht. Und doch steht dann unter einem erhaltenen Dach eine Kuh, schaut aus einem Loch in der Mauer ein Pferd mit seinem Fohlen. Hinter einem improvisierten Zaun aus einem Bettgestell hält ein traurig dreinblickender Hund Wache. Eine Ziege schaut mürrisch von der Terrasse eines besser erhaltenen Hauses in die Landschaft. Die Muttersau mit ihren Ferkeln flaniert die Mauern entlang und sucht sich ein schattiges Plätzchen zum Ausruhen.
Der kleine „Market“ besteht aus einem Fenster, hinter dem allerlei Süßigkeiten, Seife und Cola-Flaschen ausgestellt sind. Und die geschäftstüchtige Inhaberin lässt auch vom „homemade“ Wein (ebenfalls in einer Cola-Flasche) kosten. Der berühmte georgische Wein dürfte allerdings woanders produziert werden…
Am Abend sitzen wir in der einzigen Bar am Ortsrand, genießen unser Bier nach den vielen Wanderkilometern der letzten Tage und schauen in den sich verfärbenden Himmel. Irgendwo bellt ein Hund, ein paar Vögel zwitschern noch, bevor sich der Tag verabschiedet. Als die Sonne verschwunden ist, geht auch der Bar-Besitzer schlafen – nicht ohne uns vorher noch mit einem frischen Bier aus dem Kühlschrank versorgt zu haben. Über uns spannt sich der Sternenhimmel, eingerahmt von den Silhouetten der hohen Berge. Wir sind in einer anderen Welt, weit abgeschieden von dem, was wir als Alltag kennen. Und es würde mich nicht wundern, wenn plötzlich ein Zwerg auftaucht, um unsere Bierflaschen einzusammeln.
Die Swanen – streitbares Bergvolk für die Ewigkeit
Scheinbar von Anbeginn siedelt der alte georgische Volksstamm der Swanen in einem der Hochtäler des südlichen Kaukasus, umschlossen von bis zu 5000 Meter hohen, beinahe schauderhaft wirkenden Granitpfeilern. Jahrhundertelang war man isoliert und von allem ringsum abgeschottet. Niemand konnte sich jemals über den Swanen behaupten, keiner Streitmacht gelang es das Tal einzunehmen. Monatelang dienten die Turmfestungen als Verteidigungs- und Wohnstätte. Die Wehrtürme sind das Symbol der Region. Das Bergvolk behält sich bis heute die eigene Sprache, eigene Traditionen, wie das Totenmahl und, so sagt man, wird noch bis heute Fehde und Blutrache praktiziert. Wer sich aufmacht die Berge Swanetiens zu sehen, sollte Mut und Tapferkeit als Gefährten dabei haben – so erzählen alte Geschichten und Mythen…
Erleben Sie die wandernd fantastische Bergkulissen. Seien Sie zu Gast bei Swanen und erleben noch heute traditionelle Riten und Gewohnheiten.
Für die Bereitsstellung von aktuellem Bildmaterial bedanke ich mich herzlich bei meinem Kollegen Maximilian Delang.
Stefan Hilger
Jetzt auch neu bei DIAMIR: Unsere Kaukasus-Broschüre